Mittwoch, 10. September 2008

Die Cozy Bar

Oft denkt man sich als Großstadtmensch mit Beruf, was solls, wenn alles nichts wird, dann springe ich meinem Chef mit dem nackten Arsch ins Gesicht und mache eine Bar auf.

Die Cozy Bar ist ein Beispiel, das einen von diesem Plan abbringen kann. Denn sie ist so eine feine Sache! Und trotzdem ist hier kaum jemals ein Mensch zu sehen. Täglich warte ich drauf, dass sie geschlossen wird.

Das schönste in der Cozy Bar sind die Tapeten. Außerdem ist schön an ihr, dass sie sich tapfer in eine Gegend wagt, die sonst, was das Nachtleben betrifft, ziemlich lau ist. In dieser Gegend kauft man Kontaktlinsenflüssigkeit oder Petersilie, und wenn man davon Durst bekommt, geht man nach Hause oder trinkt einen Milchkaffee irgendwo anders. Aber einer muss schließlich anfangen, auch in dieser Ecke von Eimsbüttel was los zu machen! Ich finde es nobel von der Cozy Bar, hier zu sein und nicht ein paar Straßen weiter, wo sie vermutlich eine Goldgrube wäre. So ist sie ein netter Ort, um sein Jever zu trinken, während man auf seine Verabredung wartet oder auf die Wäsche im Waschsalon um die Ecke.
Manchmal kommen DJs. Ziemlich oft sogar. Die haben Bärte und legen Metal auf oder andere Sachen, die eigentlich nicht zur Einrichtung passen. Darüber wundere ich mich kurz, bis mir einfällt, dass ich ja auch nicht zur Einrichtung passe, also was soll's? Ich glaube angesichts des miesen Umsatzes, mit dem man die DJs, Barmädchen und leckeren Biere wohl kaum bezahlen kann, die Cozy Bar ist irgend jemandes Hobby. Wer auch immer das ist, ich hoffe, er sucht sich demnächst nicht ein neues Hobby wie World of Warcraft oder Nordic Walking.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich war am Wochenende da, und Dank einer Geburtstagsgesellschaft (die allerdings gegen eins weiter zum Kiez zog) war es recht voll.
Aber nett isses auf jeden Fall!